Mittwoch, 4. November 2009


„Roland Heinrich
und die Rumtreiber“

Vom Cowboy Jazz und Tränenzieher

Der bekannte Südwestfunkmoderator und Buchautor Walter Fuchs, von vielen als deutscher Country-Papst bezeichnet, hat Roland Heinrich in der Presse als „eine Art Lichtgestalt der deutschen Countryszene“ bezeichnet und sein innovatives Wirken mit dem von Jimmie Rodgers in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts verglichen. Wie ist dieses große Lob einzuordnen? Eigentlich sehr einfach: Roland hat eindeutig neue Akzente in der Darbietung und Vertonung von Countrymusik in deutscher Sprache gesetzt.Der Künstler hat eine Weile in den USA gelebt. Anders als viele deutsche Singer-Songwriter und Country-Bands versucht er aber nicht amerikanischer zu sein, als die Amerikaner. Auch kommt er ohne ironische Distanz und den Trash-Faktor der neuen deutschen Szene aus. Vielmehr nutzt er sein Gespür und Wissen, die amerikanischen Mythen ins Deutsche zu übertragen. Sein Sound ist authentisch - da ist sich die Fachpresse einig. Er hat es geschafft einen ur-amerikanischen Gesangsstil für die sehr unmelodiöse deutsche Sprache zu nutzen und ihr dadurch mehr Fluss zu geben. Damit ist er, wie das Musikmagazin Folker! schreibt, „allein auf weiter Flur“.

Ein weiterer Aspekt seines Ansatzes ist inhaltlicher Art: Roland textet anders als die deutschsprachigen Country-Künstler der älteren Generation. Während es bei ihren Texten oft um starke Männertypen geht und die Storys immer mit einem positiven Ende daherkommen, erzählt Roland Heinrich auch aus der klassischen amerikanischen Perspektive des Underdogs und Verlierers. Er verleiht den Ausgegrenzten und Vereinsamten eine Stimme in der deutschen Poplandschaft. Dies war das einhellige Pressecredo nach der Veröffentlichung von „Einsam und Ausgebremst: Lieder von Jimmie Rodgers“ auf Bear Family Records. Auch wenn die Charaktere seiner Lieder oft in ihr Bier heulen, gibt es humorvolle Moderation auf der Bühne und dann auch Selbst-Ironie und Augenzwinkern. Roland Heinrich ist nicht der schweigende und leidende Songwriter mit Blick auf den Boden. Ähnlich wie bei Townes Van Zandt folgt oft auf ein trauriges Lied eine erheiternde Anekdote oder ein lakonischer Blues. So schafft Roland eine weitere Brücke: die zwischen so unterschiedlichen Zuhörergruppen wie jungen Punks in Kreuzberg, Studenten, Folkies und konservativen Countryfans.


Roland Heinrich wird begleitet von seiner Band den Rumtreibern:

Heiko Ahrend (Fiddle/Mandoline), Joscha Glass (Kontrabass) und Benny Glass (Schlagzeug). Roland Heinrich und die Rumtreiber sind ein Gewinn für jedes Konzert und Festival.

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