Samstag, 22. Mai 2010



„16 Gypsy Strings“

Gypsy Swing

Im zarten Alter von sechs Jahren spielte er die ersten Akkorde auf der Gitarre seines Vaters, der ebenfalls als kleiner Junge mit dem Gitarrenspiel begann. Die Rede ist von Gismo Graf, 16 Jahre jung und Sohn des Stuttgarter Gitarristen und Sängers, Joschi Graf.

Familiär tief verwurzelt in der Tradition und somit der Musik der Sinti, deren großes Vorbild Django Reinhardt einst die Europäische Antwort auf den Amerikanischen Jazz der 1930er Jahre gab, wurde für Gismo Graf aus einer anfänglichen Zwangs-läufigkeit die pure Leidenschaft. Das zeigt sich vor allem, wenn dieser eher schüchterne Teenager eine Bühne betritt, zaghaft nach seiner Gitarre greift und auf den Startschuss wartet. Sobald der erste Akkord erklingt und Gismo mit atemberaubender Fingerakrobatik und dennoch scheinbarer Leichtigkeit seine anspruchsvollen Soli zum Besten gibt, merkt man schnell, dass es hier nur um eines geht: um Musik.

Und so erntet er nicht nur beim Publikum großen Beifall und Bewunderung, sondern auch bei namhaften Musikerkollegen. Einer von Ihnen ist der Kontrabassist Jan Jankeje aus Weinsberg, Ehrenbürger von New Orleans sowie Entdecker und Mentor des einstigen Wunderknaben Bireli Lagrene, der mittlerweile den Status eines Superstars an der Gitarre besitzt.

Jan Jankeje, ein Musiker von Weltformat, dem bereits die Ehre zu Teil wurde, in der weltberühmten Carnegie Hall in New York aufzutreten und der in diesen heiligen Hallen zudem noch mit standing ovations geehrt wurde. Zahlreiche eigene Plattenproduktionen als auch die Mitwirkung als Gastmusiker bei über hundert weiteren Produktionen sprechen für sich.

Unter anderem spielte er mit Jaco Pastorius, Benny Carter, Stephan Grappelli, Eugen Cicero, uvm. Da er neben seiner eigenen Musikerkarriere immer einen guten Riecher für neue und große Talente besaß, gründete er gemeinsam mit Joschi und Gismo Graf das Trio „16 Gypsy Strings“.

Der dritte im Bunde der bereits erwähnte Vater von Gismo, Joschi Graf, hat sogar einige Stücke der CD selbst beigesteuert. Sein treibendes Spiel an der Rhythmusgitarre und seine schöne, sonore Stimme machen das aus, was dem Zigeli Winter Quintett schon seit vielen Jahren das gewisse Etwas verleiht. Gemeinsam haben diese drei außergewöhnlichen Musiker eine sehr kraftvolle und frische CD geschaffen, mit der sie die Gratwanderung zwischen Anspruch und Eingängigkeit perfekt gemeistert haben. Als Gastmusiker haben sich die drei keinen geringeren, als den versierten Gitarristen Wawau Adler eingeladen, der bei drei Stücken mitwirkt. Man darf auf mehr hoffen...

   INFO
Fotos: Maria Lourdes Gonzelez Duarte