Samstag, 19. März 2011
„Netzer - Scheytt - Koch“
Neben der unüberschaubaren Masse an elektrischen Bands in der europäischen Bluesszene gibt es wenige Musiker, die das Wagnis eingehen, unplugged den Wurzeln des Blues nachzugehen back to the roots. Doch der Publikumserfolg gibt all jenen Recht, die bewusst auf technischen Schnickschnack verzichten und - lediglich mit akustischer Gitarre, Harmonika und Gesang von der ersten Sekunde an klarmachen, wo`s langgeht: Blues pur, mitreißend, unverfälscht und schweißtreibend.
Die beiden Ausnahmemusiker der deutschen Bluesszene Ignaz Netzer und Albert Koch
vertreten genau diese Linie. Beide kennen sich seit Jahren und nach vereinzelten gemeinsamen Konzerten in deutschen Clubs reifte Ende 1998 der Gedanke für eine permanente Zusammenarbeit. Im Vordergrund steht die unbändige Spiellaune, welche nach wenigen Takten das Publikum erfasst und mitwippen läßt. Und spätestens nach ihrem ersten „Two Harp Boogie“ kennt die Begeisterung keine Grenzen: Mitsingen, mitklatschen, mitmachen ist angesagt. Brownie Mcghee, Sonny Terry, Blind Boy Fuller hätten ihre Freude daran gehabt. Dass zeitgenössische Themen im Blues hervorragend verarbeitet werden können, beweisen die vielen Eigenkompositionen von Netzer & Koch.
Ignaz Netzer gründete im zarten Alter von 13 Jahren seine erste Bluesband und steht seit 1971 auf der Bühne, u.a. mit ALEXIS KORNER, CHAMPION JACK DUPREE, LOUISIANA RED,THE HOLMES BROTHERS, LITTLE WILLIE LITTLEFIELD, GERRY LOCKRAN, BOBBY RUSH und BARBARA DENNERLEIN. GERHARD POLT und BIERMÖSL BLOSN. Von einem Jazzkritiker zum „besten weißen Bluesmusiker Europas“ tituliert, beeindruckt vor allem seine Vielseitigkeit: begnadeter Sänger, vielseitiger Gitarrist (fingerpicking, slide, solo), ausdrucksstarker Harpspieler.Zum festen Bestandteil des Programms gehört sein bissig - ironisches Entertainment. Im OLDTIME BLUES & BOOGIE DUO tourt er seit 15 Jahren mit dem Pianisten Thomas Scheytt (der an diesem Abend auch dabei ist) und spielte auf vielen großen Festivals Europas. Netzer veröffentlichte bisher 12 Alben. Die STUTTGARTER ZEITUNG urteilt: „Netzer verbreitet, was man gemeinhin als Aura bezeichnet. Daß der Mann mit dem Bottleneck genauso virtuos umgeht wie mit seiner Stimme, macht ihm niemand zum Vorwurf.“ Das Fachmagazin SCHWEIZER BLUES CLUB INFO: „Gerade durch das charismatische Auftreten Ignaz Netzers war das Publikum wie gebannt.“
Albert Koch erzeugt auf seinem 15cm langen Instrument eine Power, die mancher mehrköpfigen Combo zur Ehre gereichen würde und widerlegt all jene, die dieses Instrument immer noch ausschließlich in Pfadfinderkreisen vermuten. Groß geworden mit der Harmonika Sonny Terrys im Ohr, beherrscht er alle traditionellen Spielweisen dieses Instruments. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG urteilt: „ Der Paganini der Harmonika“. Seine heutige Liebe gehört der modernen Bluesharp und diese eigentümliche Mischung aus Tradition und Moderne kreiert eine selten zu hörende Klangvielfalt. Koch arbeitete als Harpspieler und Sänger mit vielen Größen der deutschen und internationalen Szene wie Angela Brown, Al Jones oder Eddie Taylor. Freuen Sie sich auf einen heißen Bluesabend unter dem Motto: Let the good times roll.