„Traditionelle Musik des Balkans“ Geheimnisvoll und bizarr wie das
Zigeunerlied über Csókolom findet einen neuen Klang in der alten Musik Transilvaniens (Transilvanien = Siebenbürgen). Zwar ist die Besetzung mit zwei Geigen, Bratsche bzw. Kontrabaß und Gesang durchaus traditionell zu nennen, aber die eigenen Bearbeitungen sind doch voller gelungener Experimente mit Klangfar-ben, ungewohnten Rhythmen und Einflüssen aus anderen Stilen und Zeiten. Ist das nicht wahrhaft lebendige Überlieferung? Die Kapelle verübt mit viel Temperament und Genuss eine überraschende musikalische Attacke auf sowohl das Herz wie auf das Tanzbein. Viele Menschen kennen Transilvanien vor allem als das Betätigungsfeld des wenig geliebten Grafen Dracula. Viel weniger bekannt ist die faszinierende Musik aus diesen Landstrichen, da sie lange Zeit sowohl durch ihre geographische wie auch politische Isolation von äußeren Einflüssen beinahe unberührt blieben. In der uns hierzulande bekannten ungarischen Zigeunermusik sind Anklänge jener Herkunft und Vergangenheit zurückzuhören. Csókolom jedoch würzt sein Repertoire mit so manchem unpolierten Original, in dessen Ausführung noch eine gehörige Portion der einstigen Tanzmusik zu spüren ist - Musik von ganz eigener Romantik, Charme und Swing, sowohl in den authentisch gespielten Stücken wie auch in den vielen eigenen Arrangements und Kompositionen. Der raue und temperamentvolle Gesang bringt eine Anzahl ungarischer Lieder zu Gehör, erzählt aber auch in einem Roma-Lied von der zu schönen Schwiegertochter, vom tanzenden Bären in einem Jugo-Rap, von gestern und von morgen... Die Gruppe bedient sich auch der
Elemente anderer Stile, u.a., Jazz, Gipsy Swing und sogar Latin Rhythmen.
Das Resultat ist jedoch kein wirres Potpourri, sondern eine lustige und
faszinierende Symbiose, eine moderne Ver-sion jener Musik, die in Transilvanien
unentbehrlich ist bei festlichen Gelegenheiten aller Art. Keine schwere
Kost für einen kleinen Kreis Eingeweihter, vielmehr Musik zum Feiern
und Zuhören für jedermann, gespielt durch Musikanten, die selber
Spaß daran haben! Sander Hoving ist ein zugleich hervorragender und eigenwilliger Jazz-Geiger, der interessante Kombinationen verschiedener Musikstile immer sucht und oft findet. Seit einiger Zeit gilt seine Liebe auch der dreisaitigen ungarischen Bratsche, der Kontra, die zu spielen er in verschiedenen renommierten ungarischen Bands lernte. Er ist Leiter der Gruppe "Cha-Charanga" (afro-cubanische Musik) und spielt in dem Quintett "Rhythm Futur" (Balkan und Jazz), beides in den Niederlanden. Er arbeitet mit Tänzern und Dichtern und hat Musik geschrieben für Theater-Stücke. Anneke Frankenberg ist in vielen verschiedenen Folklore-Stilen und in der klassischen Musik eine geschickte und begeisterte Interpretin. Sie hat CD's aufgenommen mit ihrem erfolgreichen eigenen Trio "Charivari" (Latin, Tango und Musik aus Ost-Europa) wie auch mit der bekannten Mariachi-Kapelle "Tierra Caliente". Zu ihrer Tätigkeit als ausübende Musikerin kommt die als Dozentin bei verschiedenen Musik-Workshops. Gregor Schaefer bedient den Kontrabaß in vielen verschiedenen Jazz- und Weltmusikformationen. Er ist einer jener Bassisten, die vor nichts zurückschrecken und die Musik-Stile und Spieltechniken aus Europas Osten üben auf ihn eine starke Anziehungskraft aus. Er trat bereits zweimal auf dem North-Sea Jazz-Festival auf und wirkte bei CD-Aufnahmen zahlreicher Bands und Projekte mit. |