13. November 2004
"Thomas Felder" Thomas Felder ist der Inbegriff eines schwäbischen Dichter-Sängers. Werke von ihm finden sich in Schul- und Volksliederbüchern, sein Name steht im Biographischen Lexikon der Weltmusik. Er ist ein Eulenspiegel seiner Welt und Zeit, formuliert mundartistische Poesie über Himmel und Hölle, bitter zuweilen und böse, ernst auch und heiter, und oft genug mit Witz und Ironie. Zwischen Jandl und Dada spielt er mit der Sprache, den Melodien, seiner Stimme und dem ganzen Körper und setzt jenseits aller Beliebigkeit gezielt und treffsicher seine Pointen. Er jongliert mit der Sprache auf der Suche nach dem Hintersinn. Neben Gitarre, Mundharmonika, Klavier und |
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Trommel entlockt Thomas Felder dem 38-saitigen Monocord schwebende Sphärenklänge, fetzt rasende Läufe aus der Drehleier, lässt sie jubeln und stöhnen, röhrt in seine Posaune und lässt beide zusammen klingen wie eine Heerschar von Walen.
Christof Stählin vergleicht Felders Lieder mit Wüstenblumen, deren ätherische Essenzen als Gift oder Arznei wirken können. »Er hat etwas von einem Schamanen, wenn er singt, einem Schamanen allerdings, der mit einem Pietisten zu einer Allianz aus Heide und Christ verschmolzen ist. Ohne religiös-spirituelle Quellen im Hintergrund wäre die magische Wucht in seiner Musik, die ekstatische Hingabe an noch die unscheinbarsten Aspekte des Alltagslebens, gar nicht zu verstehen.
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von Gerd Schinkel WDR, nach einem Konzert in Köln Die künstlerische Kraft dieses süddeutschen Dichter/Sängers ist so kompakt, dass sich niemand seiner Faszination entziehen kann. Und wer sich ihr nicht aussetzt, verpasst etwas. |
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